Meine wichtigste und schwerste Reise

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Über 20 Jahre schwirrte ich verwirrend durchs Leben. Ich habe nie B E W U S S T gelebt. Wie auch? Ich wusste nie so wirklich wohin ich gehöre, was mich ausmacht, welche Bedürfnisse ich habe und ein Urvertrauen zu mir selbst hatte ich auch nie. Ich empfand mich nie wirklich als wertvoll und war mir des Glückes auch nicht wert. Ich funktionierte nur, wollte es immer allen recht machen und vor allem wollte ich immer allen gefallen. Ich wusste ja auch nie, was ich selbst wollte. Deshalb konnte ich mich auch nie behaupten, denn das, was andere wollten, das würde schon seine Richtigkeit haben. Und so lebte ich nach den Regeln und Bedürfnissen anderer, aber nie nach meinen. Ich kannte meine nicht.

Heute weiß ich, woran es lag. Natürlich liegen die Ursachen im Elternhaus, in der Kindheit etc. Aber ich wusste nie, wie ich meine Erkenntnisse nun nutzen könnte. Ich wusste nichts damit anzufangen und wie ich diese Symptome nun bekämpfen könnte.




Ich erkannte, dass ich eine große Blockade zu meinem Inneren hatte. Ich vertraute mir zu wenig, als dass ich versuchte meine Stimme, ganz tief in mir zu hören. Mit dem Selbstvertrauen erlangen wir Selbstbewusstsein. Das wusste ich, aber irgendwie gelang es mir nie, zu mir selbst zu finden. Ich kann auch ehrlich gesagt nicht mehr genau sagen, wie ich es ganz konkret schaffte, diese Barriere in mir drin zu brechen. Es machte irgendwann "klick" und ich war offen und bereit für den Kampf gegen meine inneren Dämonen. Bewaffnet ging ich also in mich, mit jeder Menge Angst aber mit der nötigen Offenheit und Neugier. Ich glaube es fing wirklich mit dem Meditieren damals an. Durch das Meditieren lernte ich, mich immer mehr mir selbst zu öffnen. Ich lernte mich zu lieben, in dem ich mein inneres Kind traf und plötzlich liefen all die Dinge ab, die ich erreicht habe. Ich hatte mir selbst etwas vorzuweisen und konnte mir meine eigene Stärke beweisen.

Natürlich halfen viele Therapiestunden, mit und ohne Hilfe. Ich erkannte endlich die Intentionen und Verhaltensweisen der Menschen und meine eigenen. Ich spürte plötzlich, wer ich bin, welche Eigenschaften und Charakterzüge mich ausmachten. Ich lernte alles, was ich bin, positiv zu sehen und für alles, was mich ausmacht, eine Verwendung und einen Nutzen zu finden. Gewisse Schwächen empfand ich plötzlich als normal und ich hatte plötzlich einen ausgeprägten Verstand. Ich hatte nun kleine und Lebensziele. Ich wusste auf einmal ganz deutlich, was ich für mich in meinem Leben möchte und welchen Sinn alles hat.

Ich lernte loszulassen. Ich konnte plötzlich Menschen und alles gehen lassen, was mir Kraft raubte. Ich hatte plötzlich nur noch einen Blick für das Gute, Schöne, Tolle und Positive in meinem Leben. Ich lernte wahrhaftig zu lachen. Ich lernte mich zu verteidigen und für mich einzustehen, auch wenn ich mit meinen Ansichten alleine dastehen würde. Ich verstellte mich nicht mehr und wollte niemandem mehr außer mir selbst gefallen und wurde dadurch immer glücklicher.

Ich liebte mich irgendwann. Ich war es mir wert und erlaubte mir damit wertvolle Dinge, weil ich es wert war und immer bin, glücklich und liebenswert zu sein. Ich begann mich alleine mit mir selbst wohlzufühlen und nahm mir sogar ganz bewusst Zeit für mich alleine, weil ich jede Sekunde mit mir selbst genoss. Ich lernte mit mir selbst klarzukommen und klopfte mir öfter ganz bewusst auf die Schulter. "Gut gemacht. Du kannst auf dich stolz sein", hörte ich mich immer öfter sagen. Ich weiß nun immer ganz genau, wo meine Grenzen sind und steuere sofort dagegen, wenn mir irgendwas zu viel wird. Das konnte ich damals nicht. Ich hatte kein Vertrauen zu mir und es galt für mich als Schwäche, Grenzen zu haben, denn das galt immer als "aufgeben". So wurde es mir immer beigebracht. Gegen die, die mich dies lehrten, wird nun mit der nötigen Konsequenz immer wieder vorgegangen. Weil ich es mir wert bin!

Durch die Selbstliebe, begann ich auch automatisch irgendwann mein Äußeres zu lieben. Ich fühle mich sexy, schön, gutaussehend. Auch wenn ich wohl nicht dieser Pseudonorm entspreche. Jeden Zentimeter meines Körpers liebe ich und ich bin so unendlich dankbar, dass ich endlich!!!!!!!! nicht mehr das Gefühl verspüre, mir fremd zu sein oder neben mir zu stehen. Ich konnte mich nie wirklich fühlen und spüren. Es fühlte sich immer an, als würde ich in einer fremden Hülle mit einem fremden Inneren wohnen. Das kann sich wirklich niemand vorstellen, der das nie durchmachen musste und ich wünsche es auch niemandem, denn genau das war wirklich das SCHLIMMSTE, womit ich über 20 Jahre zu kämpfen hatte. Und ich bin sehr traurig, dass es genau in der prägendsten Phase meines Lebens - nämlich der Kindheit - so war. Ich würde mit meinem jetzigen Wissen so gerne meine Kindheit noch mal durchleben. So schade, wenn Kinder keine Kinder sein können, weil sie immer damit beschäftigt sind, irgendwem zu gehorchen und ihn zu analysieren, damit man immer weiss, ob man ein gutes Kind oder doch nichts wert ist. Nun fühle ich mich endlich und weiß wer ich bin. Die Reise hat sich gelohnt.

Ich L E B E - und das ganz B E W U S S T. Selbstbewusst.

Leider machen nur die Wenigsten diese Erfahrung, weil sie funktionieren müssen. Diese Gesellschaft lehrt einen von Anfang an, sich irgendwie schlecht fühlen zu müssen und wenn man das tut, dann baut man eine innere Blockade auf und hört auf bzw lernt nie, sich selbst WIRKLICH kennenzulernen und mit sich selbst wahrhaftig im Reinen zu sein.

Ich bin glücklich, dass ich diese Erfahrung machen durfte und nun L E B E. Ich wünsche es jedem Menschen!

Ich bin Lisa, 25 Jahre und hab ein paar Schrauben locker, aber damit bin ich ganz zufrieden :)

1 wunderbarer Kommentar:

» Sebastian Nachdenker | 11. Mai 2018 um 15:45

Das ist ein kraftvoller Text. Der gleiche Satzbeginn "Ich bin ... ich bin" wirkt in der Tat selbstbewusst. Für mich ist dieses Klick ein Weckruf, eine zweite Geburt: Hier stehe ich jetzt, ich kann nicht anders.

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