sich ändern, um glücklich zu werden

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Die banale Frage "Warum ist ein Mensch so" ist nicht banal zu beantworten. Menschen mit eingeschränktem Horizont geben oft "die Herkunft" als Antwort. So unterschiedlich und facettenreich ein Mensch jedoch ist, so unterschiedlich sind auch die Umstände, warum ein Mensch so ist, wie er ist. U.a. liegt das an der Sozialisation oder an prägenden Menschen. Die politischen und privaten Sichtweisen auf einen Menschen machen es mir manchmal schwer, den Spagat zwischen "Menschen ändern können" und "Menschen nicht ändern können" hinzubekommen. Ich glaube der springende Punkt ist hier die Notwendigkeit und nicht primär das "Können" oder "Wollen". Denn Fakt ist, dass die Gesellschaft ein Bewusstsein für die politischen Missstände und wie man sie ändern kann, bekommen muss. Hierfür müssen sich aber nicht zwingend charakterliche Eigenschaften ändern.

Mir geht es jetzt aber vorrangig um Beziehungen privater Natur. Ab wann ist das Verhalten eines Menschen nicht mehr zu entschuldigen?! Kann ich Menschen verzeihen und Frieden schließen?!
Es hat viele Jahre gedauert bis ich begriffen habe, dass ich Menschen und deren Verhalten nicht ändern oder steuern kann. In meiner Vergangenheit gab es Menschen, die mich bis heute immer noch sehr prägen. Anfangs verurteilt man sie, wünscht ihnen die Pest an den Hals, den Tod oder sonst was Schlimmes. Vielleicht verspürt man sogar ein Rachegefühl, weil sie einem etwas Schlimmes angetan haben. Wenn man Glück und die Möglichkeit hat, kann man mit etwas Abstand die Dinge reflektieren. Irgendwann wollte ich verstehen, warum die Menschen so sind wie sie sind und das tun, was sie tun. Ich stellte fest, dass es diesen Menschen selbst nicht gut ging und sie vielleicht sogar exakt das Gleiche durchleben mussten wie ich. Oft sind es unbewusste Handlungen, denen man sich erst mal selbst bewusst werden muss. Nicht jeder Mensch kommt von selbst drauf. Manche Menschen sind ziemlich verbohrt, ignorant und rechthaberisch. Oft sind die Menschen auch gar nicht selbstbewusst und glauben, dass sie im Recht sind, sondern haben einfach Probleme damit zuzugeben, dass sie Fehler machen und beharren weiterhin auf ihrem Recht. Das nennt man übrigens soziale Inkompetenz. Ich gehöre zu den Menschen, die in vielen Dingen eher sozial inkompetent sind. Auch mir fällt es unglaublich schwer Fehler zuzugeben. Bei den Menschen, die mir am wichtigsten sind, kann ich es am wenigsten. Das liegt wahrscheinlich daran, dass mir bei ihnen am wichtigsten ist, was sie von mir halten und ich es als Schwäche ansehe, wenn ich etwas falsch mache. Warum? Weil mir 25 Jahre gesagt wurde, dass es als Schwäche gilt, Fehler zu machen. Ich habe einen sehr hohen Anspruch an mich selbst und habe bisher noch keinen Menschen kennengelernt, der so selbstkritisch ist, wie ich. Allerdings habe ich es geschafft, meinen inneren Kritiker zumindest die Knochen zu brechen und ihm den Mund zuzunähen. Leider schafft er es immer noch mich in vielen Situationen zu drangsalieren.

Aber bleiben wir beim Thema.. Ich kann bis heute den Namen einer Person nicht aussprechen, weil es schmerzt und es wohl den Rest meines Lebens schmerzen wird. Ich weiß, du wolltest nichts Böses. Du wusstest, dass ich leiden werde aber du wusstest auch, dass ich es irgendwann schaffe und das besser ist, als zu bleiben und unter deinen Handlungen zu leiden. Mit viel Abstand begreife ich heute, warum du so bist wie du bist und ich habe es sogar geschafft, Frieden zu schließen.

Es gibt so viele Menschen, denen ich nie verzeihen werde. Immer habe ich versucht sie zu ändern, begreiflich zu machen, dass es nötig ist, damit ich endlich wieder atmen kann. Ich habe mich auf den Kopf gestellt, Dinge geändert, versucht es recht zu machen und eines dabei immer wieder vergessen: mich selbst!
Nach dem ich angefangen habe, das Verhalten dieser Menschen zu analysieren, begriff ich, dass ich das Verhalten der Menschen nicht selbst ändern kann, wenn sie selbst nicht zur Besinnung kommen. Ich kann also nur lernen, damit umzugehen, sie ziehen zu lassen und mich abzugrenzen und das versuche ich jetzt seit einigen Jahren - mehr oder weniger mit Erfolg.

Es tut immer weh und anfangs ist es immer schwer. Es kann sogar Jahre dauern, bis man völlig stabil ist, aber ich weiß jetzt, dass ich auf dem richtigen Weg bin und habe erkannt, dass ich mir, meinem Verhalten und Handlungen vertrauen kann und, dass meine Ziele, Träume und Wünsche nicht falsch sind, sondern FÜR MICH richtig und das ist die Hauptsache. Es macht mir nichts mehr aus, wenn andere Menschen daran rütteln wollen, mich für bekloppt halten, denn das, was ICH in MEINEM LEBEN will, zählt und macht MICH glücklich. Mit meinen Zielen verletze ich niemanden und wenn mich jemand nicht in seinem Leben haben möchte, dann lasse ich diesen Menschen ziehen. Auch wenn es schmerzt, auf lange Sicht wird es jedem Menschen damit gut gehen.

Ich bin jetzt an dem Punkt, an dem ich versuche klarzukommen, ohne Menschen ändern zu wollen. Manchmal geht das tatsächlich nur, wenn man diese Menschen ziehen lässt, da sie einem nicht gut tun oder auch nichts Gutes wollen. Das schmerzt gerade dann, wenn einem die Person mal wichtig war. Es ist für mich immer noch ziemlich schwer, das umzusetzen, weil ich das Verhalten mancher Menschen nicht nachvollziehen kann und Dinge nur dann akzeptieren kann, wenn ich sie auch verstehe. Ich musste lernen, dass man Dinge trotzdem akzeptieren MUSS, auch wenn man sie nicht versteht. Es tut weh, ich kann damit noch nicht umgehen, aber ich versuche es. Mir bleibt nichts anderes übrig!

Unser Leben ist voll damit, jeden Tag aufs Neue zu wachsen, uns zu verändern, von uns selbst zu lernen und uns selbst zu verstehen. Jeder Tag ist eine Herausforderung, das macht das Leben auch so lebenswert.. 

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